Ostereier
Ostereier
Foto: 165106 / pixabay.com

Das Ei als Symbol für Ostern

Warum gerade Eier? Weil sie seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol galten.
Es ist Zeichen der Fruchtbarkeit und das Siegeszeichen des Lebens über den Tod.

Das Ei dient als Nahrung, ist Symbol des Lebens, der Reinheit, der Fruchtbarkeit, gilt als Naturalabgaben für Schulden, als Opfer oder Liebesgabe.

Eier waren schon als Zahlungsmittel (Zinsgabe) im Mittelalter bedeutend. Als feststehendem Zahlungstermin wurden an Ostern im Mittelalter Eier den Grundherren als Sachleistung für das gepachtete Land überreicht. Das Ei galt auch teilweise als Berechnungseinheit für Zinsen und Pacht.

In der Kulturgeschichte der Menschen trifft man schon früh die Eier an, z.B. wurden sie im 4. Jhdt als Grabbeigabe in römisch-germanischen Gräbern gefunden. Im 13. Jhdt. werden erstmals bemalte Ostereier erwähnt (von Freidank).

Nach kath. Fastenvorschrift war der Verzehr von Eiern jedoch in der Karwoche untersagt. (Die Hennen legten trotzdem, die Eier wurden gelagert). Am Ostermorgen (die Karwoche war zu Ende) war daher der Eierkonsum besonders hoch. Man beschloss, diese gesammelten "Karwochen-Eier" zu bemalen u weihen zu lassen, damit sie sich von gewöhnlichen "Jahres-Eiern" unterscheiden.

Ausgeblasene Ostereier wurden kunstvoll, vor allem in Osteuropa, bemalt.

Das Brauchtum des Eierbemalens
Der Brauch zu Ostern Eier zu bemalen und zu verschenken geht auf verschiedene Ursprünge zurück.

Schon in der Urchristenzeit galt das Ei als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung und es wurde ein Ei mit in das Grab des Toten gegeben. Das Ei hält etwas verborgen, ist wie ein verschlossenes Grab, in welches ein Leben geschlossen ist. Damit wird die Beziehung zur Auferstehung Christi deutlich und die Verbindung zwischen dem Ei und Ostern für die Christen erklärbar.

Der Brauch, Eier zu bemalen, stammt aus der Ukraine. Damit gedachte man in vorchristlicher Zeit während der Frühlingsfeierlichkeiten der wärmenden Sonne. Später wurde das Ei als schmückendes Element dann vom Christentum übernommen.

Aber nicht nur der Beginn des Lebens, sondern auch die Zukunft des Lebens, im besonderen der Kinder, lässt Ostern zu einem Freudenfest werden. Auch die Frage nach der Ewigkeit kann durch die Form des Eies, ohne Anfang und Ende bzw. der Frage, ob zuerst Ei oder Huhn war, gedeutet werden. Die Verbindung zur Fruchtbarkeit ist durch die germanische Liebesgöttin Ostera gegeben.

Die Kunst des Eierverzierens
Das Bemalen der Eier kann durch die Natur bedingt sein, denn die Farbe und Muster von Wildvogeleiern oder die durch Färbekräuter entstandenen Muster konnten als Vorbild für die Bemalung durch den Menschen gedient haben. Durch den Fund eines bemalten Eies aus dem vierten Jahrhundert nach Christus kann man auf eine alte Tradition des Eiermalens schließen.

Die traditionelle Farbe für das Ei in der westlichen Welt ist seit dem 13. Jahrhundert Rot (Roteier), als die Farbe des Blutes Christi, des Lebens, des Sieges und der Lebensfreude.

In Osteuropa findet man eher goldfarbene Eier, als Zeichen der Kostbarkeit. Bis heute gibt es regional viele verschiedene Grundfarben für das Ei, die aus verschiedenen Bedeutungen heraus erwachsen sind.

Wichtig sind noch die vielen verschiedenen Techniken des Eier-Verzieren. Man kann die Eier mit Pflanzenfarben oder Malerabtönfarben färben. Eine besondere Technik ist die Wachsreservetechnik aus der Ukraine. Die Pysankyeier sind etwas Besonderes. Verzierungen sind auch mit Scherenschnitten möglich. Auch das Ätzen mit Säuren ist schon eine alte Tradition.

Aus diesem traditionellem Brauchtum ist heute eine Kunst geworden. Es haben sich Künstlerkreise gebildet, z. B. im Wendland, und Ostereiermärkte auf denen die Eier präsentiert und gehandelt werden.

Die Bedeutung der Eier-Farben
Die beim Bemalen benützten Farben sind durchaus nicht zufällig, denn:

Gelb bedeutet den Wunsch nach Erleuchtung und Weisheit.
Rot symbolisiert den Opfertod Christi.
Weiß ist die Farbe der Reinheit.
Grün jene der Jugend und Unschuld.
Orange schließlich steht für Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz sowie für dauerhafte Wärme.
Quelle: kirchenweb.at

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